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Nach 2:0 gegen ManCity: Arsenal-Kapitän Aubameyang kontert Kritiker

Arsenal erlebt "unglaubliche Woche"

Aubameyang kontert Kritiker - und lässt die wichtigste Frage doch offen

Wie lange noch im Arsenal-Trikot? Pierre-Emerick Aubameyang.

Wie lange noch im Arsenal-Trikot? Pierre-Emerick Aubameyang. imago images

Dieser Tweet konnte nicht warten, Pierre-Emerick Aubameyang setzte ihn keine 20 Minuten nach dem Schlusspfiff ab. Gerade hatte der Torjäger Arsenal mit einem Doppelpack gegen Titelverteidiger Manchester City ins FA-Cup-Finale befördert, da richtete er exakt fünf Lach- und drei Tränen-Emojis an seine Kritiker. Es war seine Antwort auf den Vorwurf, er treffe "nicht gegen die großen Teams".

Kein Arsenal-Profi erzielte schneller 50 Premier-League-Tore

Vor der Kamera sprach der Ex-Dortmunder dann nicht, umso mehr wurde über ihn gesprochen. Verteidiger Kieran Tierney etwa, der Aubameyang vor dem 2:0 in Szene gesetzt hatte, meinte: "Es ist eine Ehre, mit ihm zu spielen. Der Ball, den ich gespielt habe, ist kein Ball für ein Tor, aber er macht ihn zu einem."

25-mal hat Aubameyang jetzt in 41 Pflichtspielen 2019/20 getroffen, zuletzt hatte er im 79. Spiel und damit schneller als alle Arsenal-Profis vor ihm sein 50. Premier-League-Tore erzielt (Thierry Henry: 83 Spiele). Doch so lässig er seine Kritiker kontert, so zögernd beantwortet er die wichtigste Frage, die zu seiner Zukunft. Wird das FA-Cup-Finale am 1. August (gegen Manchester United oder Chelsea) gar sein letztes Spiel im Arsenal-Trikot?

Nur Neunter in der Liga, aber Arteta hat den Wind gedreht

Seit Monaten versuchen die Gunners, ihren Kapitän von einer Vertragsverlängerung über 2021 hinaus zu überzeugen. Aubameyang steht mit 31 Jahren vor dem letzten großen Vertrag seiner Karriere und würde gerne mal einen großen Titel gewinnen. Das klingt erst einmal nicht so, als ob Arsenal eine Chance hätte.

Doch obwohl die Londoner zwei Spieltage vor dem Saisonende nur Neunter der Premier League sind, tut sich gerade etwas. Cheftrainer-Neuling Mikel Arteta hat - von Corona unbeirrt - für eine lange nicht erlebte Aufbruchsstimmung gesorgt und "eine unglaubliche Woche" hinter sich: "Die zwei besten Mannschaften in Europa zu schlagen passiert nicht jeden Tag", sagte er am Samstagabend mit Blick auf das 2:1 gegen Liverpool und das 2:0 gegen ManCity.

Das Führungstor zeigt Artetas Einfluss - "Es entsteht gerade etwas Großes"

Das werde Aubameyang "hoffentlich weiter überzeugen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", so Arteta, der seinen Torjäger vor kurzem schon als wichtigen Teil seines "Projekts" bezeichnet hatte. Allein das Führungstor, in dessen Entstehung laut "Opta" zehn der elf Arsenal-Spieler am Ball waren, belegte, dass der Guardiola-Schüler seit seinem Amtsantritt im Dezember etwas bewegt hat. "Wir haben einen unglaublichen Trainer", schwärmte der ebenfalls starke David Luiz. Und auch Tierney sagt: "Es entsteht gerade etwas Großes."

Zumindest hat Arsenal den ersten Titel seit 2017 (FA Cup, Community Shield) und damit auch einen Platz in der Europa-League-Gruppenphase vor Augen. Und Arteta nutzte in den letzten Wochen jede Gelegenheit, um für Investitionen in die Mannschaft zu werben. Arsenal will wieder angreifen - mit Aubameyang, der Medienberichten zufolge einen Dreijahresvertrag und rund 13 Millionen Euro im Jahr verlangt. Während Topverdiener Mesut Özil gegen ManCity einmal mehr im Kader fehlte, könnte dieses Geld tatsächlich gut angelegt sein.

jpe

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