Bundesliga

Abschied von der Transferliste

DFL führt neues System für Spielerwechsel ein

Abschied von der Transferliste

Zu Günter Netzers Zeiten noch in gedruckter Form: Die Transferliste aus dem kicker-sportmagazin Nr. 53/1973.

Zu Günter Netzers Zeiten noch in gedruckter Form: Die Transferliste aus dem kicker-sportmagazin Nr. 53/1973. kicker

Wer versucht, auf der Website des DFL die Transferliste aufzurufen, erhält die Meldung "Diese Seite existiert derzeit nicht." Die Auflösung erfolgte am Freitag: Die DFL gab bekannt, dass es keine Transferliste mehr geben wird. Die Digitalisierung hält nun auch im Transfergeschäft Einzug: Künftig muss sich nur noch der aufnehmende Verein bei der DFL melden und alle Daten des neuen Spielers digital melden. Nach erfolgreicher Prüfung durch die Liga erfolgt umgehend die Freigabe. "Transfer-Online-Registrierungssystem" (TOR) nennt sich das neue Verfahren. Spielerwechsel werden der DFL somit zwar weiterhin gemeldet, sie werden jedoch nicht mehr gesondert auf einer Liste veröffentlicht.

"TOR vereinfacht und optimiert die Abläufe bei Spielertransfers, indem sämtliche Registrierungen von Spielern, Anträge auf Erteilung der Spielberechtigung sowie Transfers nun über dieses System stattfinden", teilte die DFL mit. Sämtliche Vertragsunterlagen seien künftig in einer zentralen Datenbank erfasst und seien für den jeweiligen Klub jederzeit abrufbar.

Bis zum Juni 2001 wurde die Transferliste vom DFB geführt, anschließend von der DFL. Spieler, die in die 1. oder 2. Bundesliga transferiert werden wollten, mussten auf dieser Liste stehen. Wer bei Transferschluss bis 12 Uhr keine Aufnahme gefunden hatte, musste die nächste Transferperiode abwarten. Am Tag des Transferschlusses konnten dann noch bis 18 Uhr die erforderlichen Unterlagen bei der DFL eingereicht werden, dann erfolgte die Erteilung der Spielerlaubnis. Die 12-Uhr-Frist ist mit dem neuen Verfahren nun also hinfällig geworden, aber auch der neugierige Blick ("Wer steht denn da noch alles drauf?") entfällt.

sam