Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck nahm nach der Nullnummer in Sandhausen keine personellen Änderungen vor. Auch Fürth-Coach Frank Kramer vertraute der Elf, die in der vergangenen Woche mit einem 2:0-Sieg gegen Bieledeld den 15 Monate dauernden Heimfluch besiegt hatte .
Die SpVgg begann aggressiv, drängte sofort nach vorne und störte den gegnerischen Spielaufbau durch offensives Pressing. Die Verteidiger standen gewohnt hoch, zeigten sich in der Rückwärtsbewegung dann aber anfällig. Valentini und Lechleiter (beide 7.) gaben erste Warnschüsse ab. Gerade als der VfR begann, Gefahr auszustrahlen, schlugen die Kleeblättler eiskalt zu: Weilandt zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern halblinker Position mit Schnitt zum Tor an die Fünfmetergrenze, wo Torwart Fejzic am Ball vorbeisprang und Sukalo zur 1:0-Führung einköpfte (8.).
Lechleiter macht Dampf
In der Folge ließ die SpVgg die Zügel merklich schleifen. Aalen erkannte das schnell, erarbeitete sich ein Plus an Ballbesitz und drängte auf den Ausgleich. Fürth wirkte gerade bei Pässen in die Tiefe ungeordnet und eröffnete den Hausherren gute Möglichkeiten: Erst scheiterte Lechleiter an einer Fußabwehr von Hesl (18.), dann traf der Rechtsaußen aus spitzem Winkel den Außenpfosten (19.). Wenig später donnerte Junglas einen Distanzschuss knapp über den Querbalken (24.).
Nach einer kurzen Trinkpause (25.) bekamen die Franken die Hausherren wieder besser in den Griff und hielten den VfR vom eigenen Gehäuse fern. Dies ging zu Lasten von Torraumszenen. Während Aalen kaum noch Durchschlagskraft entwickeln konnte, strahlte Fürth punktuell Gefahr aus: Ein Brosinski-Schuss zischte am linken Pfosten vorbei (30.), Azemi chippte die Kugel bei einem Alleingang in die Arme von Fejzic (36.) und Djurdjic verfehlte den Kasten bei einer Direktabnahme aus kurzer Distanz knapp (45.+2). Mit dem 1:0 ging es in die Halbzeit.
Djurdjics Treffer zählt nicht
2. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel trat der VfR spielbestimmend auf, wandelte die Feldüberlegenheit aber lediglich in Halbchancen um. Vor allem Lechleiter blieb der Aktivposten im Spiel der Hausherren und startete immer wieder Angriffe. Bewacher Zillner wirkte zeitweise überfordert - Kramer tauschte ihn deshalb für Gießelmann aus (56.).
Die SpVgg agierte überraschend passiv, entwickelte bei den wenigen Vorstößen dann aber Gefahr: Stieber schloss frei vor Fejzic zu zentral ab (51.) und Djurdjics Kopfballtreffer nach feiner Stieber-Flanke wurde wegen Abseits aberkannt (62.) - eine diskussionswürdige Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Siebert.
Ruthenbeck reagierte und schickte Zimmermann aufs Feld (64.). Mit seiner ersten Aktion zirkelte der Joker einen 20-Meter-Freistoß haarscharf am rechten Winkel vorbei (65.). Kurz darauf avancierte Hesl erneut zum Retter, als er einen Lechleiter-Drehschuss aus acht Metern mit einer sehenswerten Parade entschärfte (67.).
Azemi führt die Entscheidung herbei
Fürth spielte aufgrund der Passivität mit dem Feuer, Aalen traf aber nicht ins Tor. Wieder suchte Lechleiter sofort den Abschluss aus 16 Metern, fand aber erneut in Hesl seinen Meister (73.). Der VfR betrieb auch in der Schlussphase viel Aufwand, fuhr aber den Ertrag dafür nicht ein. Stattdessen führten die Kleeblättler die Entscheidung herbei: Nach einer Direktpass-Kombination im Mittelfeld wurde Gießelmann auf dem linken Flügel in Szene gesetzt. Der Joker brach bis zur Grundlinie durch und flankte flach nach innen. Azemi war am zweiten Pfosten in Position gelaufen und drückte den Ball aus fünf Metern zum 2:0 über die Linie (81.).
Nächste Woche trifft Aalen in der ersten Runde des DFB-Pokals am Samstag (18 Uhr) auswärts auf Rosenheim. Fürth muss tags darauf (14.30 Uhr) in Pfeddersheim antreten. Das nächste Ligaspiel bestreitet der VfR am Sonntag, den 11. August (13.30 Uhr) in Aue, während bei SpVgg am Montagabend (20.15 Uhr) der 1. FC Kaiserslautern zum Top-Spiel im Ronhof aufschlägt.