2. Bundesliga

Denkwürdige Pressekonferenz: Zorniger setzt zum Monolog an

Fürths Cheftrainer findet klare Worte

Denkwürdige Pressekonferenz: Zorniger setzt zum Monolog an

Gab eine etwas andere Pressekonferenz: Alexander Zorniger.

Gab eine etwas andere Pressekonferenz: Alexander Zorniger. IMAGO/Zink

Vor dem Auswärtsspiel am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) auf dem Betzenberg gegen Kaiserslautern gab der Fürther Trainer Alexander Zorniger eine denkwürdige Pressekonferenz. Er las die Fragen aus einem Kommentar der "Fürther Nachrichten" vor und beantwortete diese anschließend. Erst nach etwa zehn Minuten wurde die erste Frage von einem Journalisten gestellt. In seinem Monolog erklärte Zorniger die Philosophie des Kleeblatts, sprach über Geld und die Neuzugänge und erörterte das Pokal-Aus.

"Es ist nicht wie Milch einkaufen"

Am frühen Dienstagabend scheiterte die Spielvereinigung überraschend in der 2. Runde gegen den Regionalligisten FC Homburg. "Das Ausscheiden ist sehr ärgerlich", konstatierte Zorniger und ließ ein veranschaulichendes Beispiel über das Fußballgeschäft folgen: "Es ist nicht wie Milch einkaufen. Wenn ich in den Supermarkt gehe und Milch einkaufen will, dann krieg ich die auch. Im Fußball ist es ein bisschen anders. Da krieg ich nicht immer alles, was ich will." Es folgten kritische Worte des 56-Järigen über den medialen Umgang mit dem Ausscheiden seiner Fürther: "Wir waren extrem enttäuscht, aber man muss zwischen sachlich und populistisch unterscheiden".

Die noch nicht richtig angekommenen vermeintlichen Schlüsseltransfers Orestis Kiomourtzoglou und Dennis Srbeny nahm Zorniger in Schutz: "Wir haben bei unseren Transfers die Fantasie, dass Dinge funktionieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass beide noch wichtig werden." Nichtsdestotrotz gab sich Zorniger auch selbstkritisch und merkte an, dass man in der Vergangenheit zu leichtfertig mit Geld umgegangen sei und erläuterte die Fürther-Philosophie: "Wir gehen kritisch mit allem um, was vielleicht dazu führt, dass wir nicht so erfolgreich sind. Wir machen das, was machbar, vernünftig und umsetzbar ist." 

Respekt vor Kaiserslautern

Mit der Frage "Will jemand was zum Gegner wissen?" leitete Zorniger zum anstehenden Gegner, den Roten Teufeln, über. "Wir müssen mit viel Wucht am Anfang rechnen. Wir brauchen alles, was uns in der Offensive hilft  und müssen die Box besser besetzen als im Pokal", analysierte Zorniger die kommende Aufgabe. Beim Auswärtsspiel am Samstag steht Luca Itter vor seinem Comeback. Für Marco Meyerhöfer kommt ein Einsatz allerdings noch zu früh.

Vorschau

Zorniger hat Respekt vor dem Gegner: "Die Mannschaft ist extrem breit besetzt und hat Geschwindigkeit. Im Verbund mit den Fans und der Spielweise wirkt das gerade richtig gut." Kaiserslautern ist eine Macht zuhause und hat bisher erst ein Spiel auf dem Betzenberg verloren in dieser Saison. Zuletzt wurde der 1. FC Köln mit 3:2 im DFB-Pokal besiegt.

Das liegt nicht zuletzt an der Unterstützung der Fans. "Wir können ja nicht die Hälfte rausschmeißen", analysiert Zorniger trocken auf eine entsprechende Nachfrage und kündigte an, dagegen kämpfen zu wollen. Im Hinblick auf die eigene Spielidee gibt er sich optimistisch: "Wir sind auf dem richtigen Weg. Abgesehen vom Pokalspiel laufen die Dinge nicht so schlecht."

kon