Bundesliga

Thorup, Pedersen, Vargas und ein folgenreicher Wechselwunsch

Augsburgs Coach sucht Schuld nicht bei Stegemann

Thorup, Pedersen, Vargas und ein folgenreicher Wechselwunsch

Redebedarf: Augsburgs Coach Jess Thorup und Referee Sascha Stegemann (li.) in Bremen.

Redebedarf: Augsburgs Coach Jess Thorup und Referee Sascha Stegemann (li.) in Bremen. IMAGO/Sven Simon

"Fehlkommunikation nenne ich es jetzt mal", beschrieb Niklas Dorsch bei Sky nach dem 0:2 in Bremen das Geschehen unmittelbar vor dem zweiten Gegentor seines Teams. "Es war eine unglückliche Situation. Das darf so nicht passieren. Ich habe auch keinen Pfiff gehört, deshalb habe ich mich auch ein bisschen gewundert. Denn unser linker Verteidiger ist draußen, die komplette Seite ist offen. Ich habe noch irgendwie versucht, das zu retten. Es war sehr verwirrend für uns auf dem Platz. Und dann war der Ball im Tor", meinte der Mittelakteur. 

Zweiter Pfiff sorgt für Missverständisse

Doch was war genau passiert?

Bei einem Angriff des SVW flankte Mitchell Weiser zunächst recht ungestört von der rechten Seite ins Zentrum, wo Marvin Ducksch zum 2:0 einköpfte. Zuvor hatte Augsburg bereits einen Doppelwechsel angezeigt, Dion Beljo und Arne Engels standen bereit. Als Referee Sascha Stegemann ein Foul eines Augsburgers in der Bremer Hälfte abpfiff, stoppte Werder den Ball zunächst gut zehn Meter weiter hinten und spielte direkt weiter, was der Unparteiische mit einem weiteren Pfiff unterband, um den Freistoß an der richtigen Stelle ausführen zu lassen. 

In diesem Moment bewegten sich an der Seitenlinie die Augsburger Joker, aber auch der Vierte Offizielle mit der Tafel direkt zur Seitenlinie, offenbar, um den Wechsel zu vollziehen. So erging es auch FCA-Coach Jess Thorup: "Ich hatte zunächst das Gefühl, dass ich vom Vierten Schiedsricher ein 'Ja' für den Wechsel bekommen habe. Dann habe ich zwei Spieler zu mir geholt. Und plötzlich ging das Spiel wieder los und wir haben das zweite Gegentor bekommen", meinte der Däne. 

Thorup will "keinem anderen die Schuld geben"

Mit Mads Pedersen und Ruben Vargas hatten sich ausgerechnet jene beiden Spieler zu ihrem Coach aufgemacht, die für die linke Seite zuständig waren, die anschließend für die Bremer auf dem Weg zum zweiten Tor sehr offen stand. Pedersen sprintete zwar noch zurück, kam aber für Weisers Flanke zu spät. 

Dass es den Wechsel schließlich erst nach dem Bremer Treffer gab, lag letztlich daran, dass Stegemann Werder, als Thorup seine beiden Akteure zu sich rief, an dann korrekter Stelle direkt weiterspielen ließ, und nicht, wie es offenbar die meisten an der Seitenlinie vermuteten, erst einmal die Wechsel vollziehen ließ. Auch wenn sich Thorup am Seitenrand zunächst beschwerte, griff er Stegemann nach der Partie nicht an. "Ich werde keinem anderen die Schuld geben. Daraus muss ich oder müssen wir lernen, das besser zu machen. Am Ende haben wir 0:2 verloren und das ärgert mich natürlich", schloss der 53-Jährige, zumal es auch noch die negative Premiere für ihn gewesen war. 

jom

Bilder zur Partie Werder Bremen gegen FC Augsburg