Bundesliga

VfL Wolfsburg: Kovacs Vier-Augen-Gespräch mit Arnold

Wolfsburgs Kapitän ist seinen Stammplatz vorerst los

Kovacs Vier-Augen-Gespräch mit Arnold: "Er ist enttäuscht, sehr in sich gekehrt"

Hatten unter der Woche ein Vier-Augen-Gespräch: Niko Kovac (li.) und Maximilian Arnold.

Hatten unter der Woche ein Vier-Augen-Gespräch: Niko Kovac (li.) und Maximilian Arnold. IMAGO/Jan Huebner

Das Gespräch musste wohl sein. Niko Kovac erklärt nicht jede Woche jedem Spieler, warum er nicht in seinem Aufgebot oder der Anfangsformation des VfL Wolfsburg steht, bei Maximilian Arnold ist dies aber eine andere Sache. Der 29-Jährige ist Kapitän der Mannschaft, er ist Rekordspieler des VfL, und aktuell ist er nicht mehr erste Wahl unter dem Trainer, der nun unter vier Augen den Austausch suchte.

"Ja", bestätigt Kovac, "wir haben gesprochen." Inhalte der Unterhaltung wollte der 52-Jährige zunächst nicht preisgeben ("Das bleibt zwischen uns beiden"), ließ dann aber doch ein bisschen was durchblicken. "Er weiß, was ich denke, und ich weiß, was er denkt." Und fühlt, nämlich: "Er ist enttäuscht."

Wir können keine Rücksicht darauf nehmen, ob er Kapitän ist.

Niko Kovac

Die Worte von Kovac lassen vermuten, dass Arnolds Degradierung vom Stammspieler zum Reservisten erst einmal von längerer Dauer sein wird. Der Trainer spricht von einer "neuen Situation" für den von ihm bestimmten Spielführer seiner Mannschaft und betont: "Wir können keine Rücksicht darauf nehmen, ob er Kapitän ist oder er schon 15 Jahre hier ist, ob er Kroate oder Schwede ist. Wir müssen alle gleich behandeln."

Arnold, so die Auffassung des Trainers, fehlt aktuell offenbar die Form, um in der Anfangsformation dabei zu sein. Aster Vranckx nahm zuletzt zweimal den Platz des Anführers ein, erhielt beide Male ein Sonderlob des Trainers. Dieser sagt: "Es gibt formstärkere und formschwächere Spieler, das muss ich berücksichtigen."

Ich war vor ein paar Jahren Deutscher Meister. Was heißt das? Nichts mehr.

Niko Kovac

Dabei spielen, das unterstreicht Kovac, die Verdienste eines Einzelnen - Arnold steht seit 2009 beim VfL unter Vertrag, gewann mit dem Klub 2015 den DFB-Pokal und ist mit 396 Einsätzen Rekordspieler der Niedersachsen - keine Rolle. Der Ex-Bayern-Coach erklärt: "Ich war vor ein paar Jahren Deutscher Meister. Was heißt das? Nichts mehr. Die Vergangenheit zählt nicht. Wir müssen das Jetzt bewerten."

Und da hat Arnold, der schon zu Saisonbeginn zur eigenen Überraschung um seinen Stammplatz bangen musste, aktuell schlechtere Karten. Wie nimmt Kovac den 29-Jährigen wahr? "Sehr konzentriert, sehr in sich gekehrt." Der 52-Jährige erhofft sich eine Reaktion auf dem Rasen und betont: "Es geht nie um das Menschliche, ich muss als Trainer entscheiden."

Casteels kehrt ins Tor zurück - Jenz fällt aus

Eine Entscheidung für den Freitagabend ist bereits gefallen: Koen Casteels wird nach mehrwöchiger Pause wegen einer Entzündung im Bauchbereich in Mönchengladbach ins Wolfsburger Tor zurückkehren, anschließend wird der Belgier auch zu seiner Nationalmannschaft reisen. Kovac: "Da kann er die Minuten, die er verpasst hat, wieder reinholen."

Defensive Sorgen hat der Trainer dennoch: Neben dem Gelb-Rot-gesperrten Maxence Lacroix muss der VfL auch auf den erkrankten Moritz Jenz verzichten. Die Wolfsburger Innenverteidigung ergibt sich somit eigentlich von ganz alleine: Sebastiaan Bornauw dürfte an der Seite von Cedric Zesiger spielen.

Thomas Hiete

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