Der erste Eindruck vom neuen Verein ist sehr gut, Erras wurde von seinen Teamkollegen "super aufgenommen". Zwei davon kennt er bereits aus gemeinsamen Nürnberger Zeiten: Kevin Möhwald und Niclas Füllkrüg. Vor seinem Wechsel in den Norden Deutschlands bestand kein Kontakt, anschließend schon. "Das sind beides super Typen, auch fußballerisch haben sie einiges drauf. Ich freue mich, dass ich mit ihnen wieder in der Mannschaft bin", so der 25-Jährige.
Seit 2007 schnürte Erras seine Fußballschuhe für den 1. FC Nürnberg. Nach 13 Jahren war nun der Zeitpunkt für etwas Neues gekommen. Für den Schritt nach Bremen brauchte er keine lange Bedenkzeit. "Ich hatte super Gespräche mit Frank Baumann und Florian Kohfeldt. Bremen ist ein Top-Verein in der ersten Liga. Da muss man nicht lange überlegen, wenn man die Chance hat. Deswegen wollte ich die Möglichkeit unbedingt ergreifen und die Herausforderung hier annehmen", berichtet Werders neuer Sechser.
Sein Plan ist klar: "Ich will mich hier durchsetzen und auf meine Einsätze kommen. Ich weiß, was ich kann, will mich im Training beweisen und den Trainer überzeugen. Ich möchte mich schnellstmöglich an die Mannschaft und das Tempo gewöhnen, mich reinkämpfen und reinbeißen. Ich will eine gute Vorbereitung machen und dann sehen wir weiter." Erste Erfahrungen in der Bundesliga hat Erras schon gemacht, 19 Mal kam er dort für den Club zum Einsatz. Außerdem stehen 61 Begegnungen in Liga zwei zu Buche (neun Tore).
Konkurrenz wird noch kommen
Während mit Philipp Bargfrede jüngst der Vertrag eines defensiven Mittelfeldmannes nicht verlängert wurde, wird es für Erras allerdings trotzdem Konkurrenz auf seiner Position geben. "Wir werden auf der Position sehr wahrscheinlich noch einen Spieler verpflichten im Laufe der nächsten Wochen", macht auch Geschäftsführer Baumann klar. "Dem Konkurrenzkampf muss sich Patrick stellen. Aber wir trauen ihm schon zu, dass er hier schnell seine Einsätze bekommt. Er bringt Kopfballstärke und Flexibilität mit rein. Er spielt relativ einfach, unspektakulär und verfügt über ein gutes Stellungsspiel."
Ein wichtiger Mann für die Standards
Die Position auf der Sechs ist nach den Abgängen von Bargfrede, Nuri Sahin und Kevin Vogt in jedem Fall vakant. Deswegen muss und wird Werder dort noch handeln. Aber Erras nimmt den Konkurrenzkampf an und will durch seine Stärken überzeugen. Der passsichere Mittelfeldmann bringt mit 1,96 Metern natürlich eine gewisse Körpergröße mit. In der vergangenen Spielzeit kassierte Werder immer wieder Gegentore nach Standards. Hier könnte der neue Mann zum wichtigen Baustein werden. "Ich glaube schon, dass ich da helfen kann. Auch defensiv ist es eine Stärke von mir, richtig zum Ball zu gehen und die Bälle zu klären", macht Erras klar. Zu seinen weiteren Stärken zählte er das Passspiel und die Zweikampfstärke. Woran er es allerdings hapert: "An der Schnelligkeit muss ich noch arbeiten. Aber ich habe trotzdem schon gute Spiele, auch in der 1. Liga, gemacht."
