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Der Bomber aus Rom: Ciro Immobile ist das Pendant zu Gerd Müller

Golden-Shoe-Ranking: Bayern-Star Lewandowski eingeholt

Der Bomber aus Rom: Immobile ist das Pendant zu Gerd Müller

Das Aushängeschild von Lazio Rom: Stürmer-Star Ciro Immobile spielt seine persönlich beste Saison.

Das Aushängeschild von Lazio Rom: Stürmer-Star Ciro Immobile spielt seine persönlich beste Saison. imago images

Was haben Ciro Immobile und die Münchner Legende Gerd Müller gemeinsam? Ganz einfach: Sie sind die erfolgreichsten Stürmer ihres Landes, gemessen an einer Spielzeit. Denn während der deutsche Bomber der Nation einst 1971/72 ganze 40 Tore geschossen hat und damit noch immer den Bundesliga-Bestwert stellt, gebührt Selbiges Immobile in der Serie A.

Nach seinem Dreierpack am Sonntag beim 5:1 in Verona steht der Nationalspieler inzwischen bei 34 Saisontoren, nach 35 Einsätzen und 36 Spieltagen. Bedeutet im Umkehrschluss: Immobile hat zugleich noch zwei Runden Zeit, diesen Wert noch weiter auszubauen - und natürlich auch Juve-Ass Cristiano Ronaldo beim Kampf um die Torjägerkanone (Capocannoniere) zu schlagen.

Spielersteckbrief Immobile
Immobile

Immobile Ciro

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo

Dos Santos Aveiro Cristiano Ronaldo

Lazio Rom - Vereinsdaten
Lazio Rom

Gründungsdatum

09.01.1900

Vereinsfarben

Hellblau-Weiß

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Juventus Turin - Vereinsdaten
Juventus Turin

Gründungsdatum

01.11.1897

Vereinsfarben

Weiß-Schwarz

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Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Trainersteckbrief Inzaghi
Inzaghi

Inzaghi Simone

Große italienische Namen verdrängt

Den bisherigen Rekordhalter Antonio Angelillo, der 1958/59 im Dress von Inter Mailand auf 33 Tore gekommen ist, hat der ehemalige Dortmunder (damals zwischen 2014 und 2015 nur magere drei Treffer in 24 Bundesliga-Einsätzen) damit verdrängt. Zudem ist der 30-jährige Angreifer, der bei Lazio noch bis 30. Juni 2023 unter Vertrag steht, nur einer von fünf italienischen Landsleuten mit mindestens 30 Serie-A-Toren innerhalb einer Saison - neben Giuseppe Meazza 1929/30 (31 für Inter Mailand), Felice Borel 1933/34 (31 für Juve) und Luca Toni 2005/06 (31 für Florenz).

Der ganz große Titel bleibt (noch) verwehrt

Im Golden-Shoe-Ranking liegt Immobile außerdem mit seinen 34 Saisontreffern nun gleichauf mit Bayern-Star Robert Lewandowski, der die abgeschlossene Bundesliga-Spielzeit ebenfalls mit 34 Toren beendet hat - und somit an den beiden letzten italienischen Runden noch verdrängt werden kann. Und auch der Serie-A-Torrekord vom Argentinier Gonzalo Higuain aus der Spielzeit 2015/16 (36 Treffer für Napoli) wackelt.

Alles rosig also beim Aushängeschild aus Rom? Nicht ganz: Nach einem kleinen Zwischentief Anfang Juli mit drei Spielen ohne Tor ist der Musterprofi auf Social Media teils hart kritisiert worden, was eine eigene Instagram-Stellungnahme nach sich gezogen hat. Mit folgenden Worten: "Einige haben wahrscheinlich nur ein kurzes Erinnerungsvermögen. Ich bitte alle, meine Familie in Ruhe zu lassen. Wenn ihr böse und beleidigende Dinge schreiben wollt, dann übermittelt es mir direkt. Meine Familie hat damit nichts zu tun. Vielen Dank!"

Und gern hätte der 39-malige Nationalspieler mit seinen vielen erfolgreichen Abschlüssen (darunter auch 14 von 15 verwandelte Elfmeter) auch für die nach 1973/74 und 1999/2000 erst dritte Meisterschaft der von Simone Inzaghi ("Diese Jungs sind ganz besonders, wir haben mehr als Platz 4 verdient") trainierten Biancocelesti gesorgt. Doch daraus wird vor allem nach einem großen Tief nach der Corona-Zwangspause nichts mehr. Dafür ist das Champions-League-Ticket mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit gelöst. Dieses würde Lazio nur verlieren, wenn Neapel 2019/20 die Königsklasse gewinnt und die Roma zudem noch in der Europa League triumphiert.

Ein "Phänomen"

Sollte Immobile aber seine Form kompensieren und auf die nächsten Jahre ummünzen können, dann steht einem neuerlichen Angriff auf den Scudetto sicherlich nichts im Weg. Und für den Moment muss der Bomber aus Rom eben mit Schlagzeilen über seine Person leben - wie etwa die von der "Gazzetta dello Sport", die den Spieler einfach als "Phänomen" bezeichnet. Oder vom "Corriere dello Sport", der einfach in Anlehnung an FCB-Ikone Müller den Begriff des "Bombers" übernimmt. Was sein Berater Alessandro Moggi außerdem von ihm hält, ist ebenfalls seit diesem Jahr nach einem Gespräch mit "TMW Radio" bekannt: "Ich denke, er ist im Moment der beste Stürmer in Europa, ganz zu schweigen von Italien. Deswegen ist es kein Zufall, dass Lazio so weit oben in der Tabelle steht."

mag