Bundesliga

Augsburg löst Vertrag mit Kapitän Baier auf

Plötzliches Ende nach über elf Jahren

Augsburg löst Vertrag mit Kapitän Baier auf

Der einstige Leader hört in Augsburg auf: Daniel Baier.

Der einstige Leader hört in Augsburg auf: Daniel Baier. imago images

"Daniel Baier ist zu Zweitligazeiten zum FCA gekommen, 2011 mit dem Team aufgestiegen und hat die meisten Bundesliga-Spiele für unseren FCA absolviert. Aber ihm und uns war klar, dass er mit seinen mittlerweile 36 Jahren nicht ewig die Fußballschuhe schnüren wird. Daher haben wir uns über seine persönliche Situation und seine veränderte Rolle in offenen und ehrlichen Gesprächen ausgetauscht", erklärt Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA. "Am Ende dieser Gespräche haben wir uns auf eine einvernehmliche Auflösung seines Vertrages verständigt."

Seit 2008 stand Baier beim FCA unter Vertrag, spielte nur mit einer kurzen Unterbrechung (VfL Wolfsburg) für die Schwaben und kam in dieser Zeit auf 355 Pflichtspiele für den Klub. Allerdings hatte sich seine Rolle seit dem Amtsantritt von Heiko Herrlich verändert. Der langjährige Kapitän und Mittelfeldchef sah sich im Saisonfinale plötzlich an den Rand gedrängt. In neun Spielen stand er nur zweimal in der Startelf, zweimal wurde er eingewechselt, dreimal saß er 90 Minuten auf der Bank. Zweimal gehörte Baier gar nicht zum Kader, offiziell wegen einer Mandelentzündung. Dem verdienten Mittelfeldchef fiel es schwer, die ungewohnte Nebenrolle zu akzeptieren. Immerhin: Der 36-Jährige bekommt beim FC Augsburg noch ein Abschiedsspiel spendiert, um "sich gebührend zu verabschieden", wie Reuter unterstreicht.

Karriereende oder neues Abenteuer?

"Die Saison war Corona-bedingt mehr als außergewöhnlich - für uns alle. Der Verein hat sich in dieser Zeit Gedanken gemacht, genauso wie ich auch. Wir haben uns nach der abgelaufenen Saison an einen Tisch gesetzt und gemeinsam entschieden, dass ich nach über elf Jahren beim FC Augsburg einer Verjüngung des Kaders und einer neuen Fokussierung der Mannschaft nicht im Wege stehen möchte", wird Baier vom Verein zitiert.

Doch bedeutet die Vertragsauflösung nun sein Karriereende? Der Spieler lässt es selbst noch offen. "Für mich ist es die Chance, zum Ende meiner Karriere noch einmal ein Abenteuer zu wagen, denn körperlich fühle ich mich top fit. Oder aber ich beende meine Karriere mit dem Klassenerhalt nach dieser außergewöhnlichen Saison. Dies werde ich in den kommenden Wochen mit meiner Familie besprechen."

tru

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