Regionalliga

"Eine abgezockte Truppe": Lok erwartet Verl im Kampf um die 3. Liga

Hinspiel um den Aufstieg in Leipzig - Verl muss umplanen

"Eine abgezockte Truppe": Lok erwartet Verl im Kampf um die 3. Liga

Trainer Wolfgang Wolf blickt mit Lok Leipzig gespannt dem ersten Aufstiegsspiel entgegen.

Trainer Wolfgang Wolf blickt mit Lok Leipzig gespannt dem ersten Aufstiegsspiel entgegen. imago images

Lok Leipzig lag auf Tabellenplatz zwei in der Regionalliga Nordost, als der Ligabetrieb abgebrochen wurde. Die Quotientenregel hievte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf aber auf Platz eins vor VSG Altglienicke. "Wir sind glücklich, dass man uns zum Meister ernannt hat", hatte Wolf Anfang Juni bei "Sport im Osten" erklärt, nun gilt es für ihn und seine Elf, den nächsten Schritt zu machen.

Verl ist eine abgezockte Truppe, gerade mit den beiden Torjägern Zlatko Janjic und Aygün Yildirim.

Lok-Trainer Wolfgang Wolf

Der SC Verl profitierte im Westen als Tabellenzweiter davon, dass der SV Rödinghausen keine Lizenz für die 3. Liga beantragt hatte. Lok-Coach Wolf sieht in den Ostwestfalen "eine abgezockte Truppe, gerade mit den beiden Torjägern Zlatko Janjic und Aygün Yildirim". Die haben zusammen immerhin 28-mal genetzt, Janjic 15-mal, Yildirim 13-mal. "Dann haben sie schnelle Außenbahnspieler und kopfballstarke Innenverteidiger, die bei Standards mit nach vorn kommen." Das Prunkstück ist aber zweifelsohne die Abwehr, die in 22 Spielen nur 14 Gegentore schlucken musste.

Doch auch Wolf kann auf eine stabile Defensive bauen, 24 Gegentore sind der zweitbeste Wert in der Liga. Im Tor hat sich Fabian Guderitz, im Winter von Liga-Konkurrent Wacker Nordhausen gekommen, etabliert, Lukas Wenzel (13 Einsätze) und Herbert Schötterl (6) müssen sich hintenanstellen. In der Abwehr stehen Lok mit Patrick Wolf (89-mal 3. Liga für Burghausen, Rostock, Cottbus und Zwickau) und Robert Zickert (29-mal für Jena) zwei Abwehrspieler zur Verfügung, die geballte Drittligaerfahrung einbringen. Im Mittelfeld kann Wolf auf den erfahrenen Sascha Pfeffer (zehn Zweitliga-Partien, 224 Drittliga-Spiele) zurückgreifen. Für die Tore sollen Matthias Steinborn - mit neun Treffern der erfolgreichste Lok-Stürmer, und Djamal Ziane (8 Tore) sorgen.

Lok 13-mal ungeschlagen, Verl achtmal

Und Lok Leipzig geht mit der Empfehlung in die Aufstiegsspiele, in der Liga vor dem Abbruch 13-mal in Folge ungeschlagen geblieben zu sein (8/5/0). Verl hat achtmal hintereinander nicht verloren, zudem konnte sich der SCV mit den Pokalerfolgen gegen Bundesligist FC Augsburg (2:1) und Zweitligist Holstein Kiel (8:7 i.E.) bundesweit in Szene setzen.

Verl: Lockdown - und das Heimspiel nicht zu Hause

Nun stehen für Verl "die zwei vielleicht wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte an, aber die werden leider überschattet", sagte Klub-Präsident Raimund Bertels dem SID. Verl gehört zum Landkreis Gütersloh, über den ein Lockdown verhängt wurde. "Wir versuchen, das Thema von der Mannschaft fernzuhalten", sagte Bertels, der sich "eher angespannt als freudig" fühlt. Das Hinspiel in Leipzig könne nur "unter strenger Beachtung des Hygienekonzepts" stattfinden. Und das Rückspiel am kommenden Dienstag wird nicht in Verl ausgetragen. Als Alternative kommt das Stadion von Bundesliga-Absteiger SC Paderborn infrage. Dort will Verl im Falle eines Aufstiegs auch seine Drittliga-Heimspiele austragen.

nik