Ein Tor hat Wolfsburg (48) bislang weniger geschossen als Hoffenheim. Dafür haben die Kraichgauer bereits elf Gegentreffer mehr kassiert, also geht der indirekte Finalgegner um die direkte Qualifikation zur Europa League mit einer um zehn Tore besseren Tordifferenz (+6) als die TSG (-4) ins Rennen. Während Wolfsburg den Serienmeister Bayern München zu Hause empfängt, muss Hoffenheim beim Vizemeister in Dortmund ran. Beachtliche Hürden für beide.
Die Hoffenheimer Hoffnungen, auf der Zielgeraden noch am VfL vorbeizuziehen, ruhen einerseits auf der Stabilität der Bayern, die sich auch nach dem vorzeitigen Titelgewinn bislang keine Blöße gaben. Andererseits auf der sogar positiven jüngeren Bilanz gegen die Dortmunder. Denn die sind gegen die TSG seit vier Spielen sieglos (2 Remis, 2 Niederlagen) - so lange wie gegen keinen anderen Verein.
In der Hinrunde hatte es der lange überlegene BVB in Hoffenheim verpasst, den Sack zuzumachen, eine 1:0-Führung in der Schussphase noch aus der Hand gegeben und 1:2 verloren. Noch krasser geriet dieses Phänomen beim Duell in Dortmund vergangene Saison. Da schien die Borussia die Partie mit dem 3:0 nach 67 Minuten endgültig entschieden zu haben. Doch zweimal Ishak Belfodil (75., 87.) sowie Pavel Kaderabek (85.) sorgten in der kuriosen Schlussphase noch für einen Punktgewinn. Auch das Hinspiel jener Spielzeit in Hoffenheim endete unentschieden (1:1).
Das Quartett komplettiert das denkwürdige letzte Saisonspiel vor zwei Jahren, als Dortmund in Hoffenheim antrat. Damals gewannen die Kraichgauer 3:1, schoben sich in der Endabrechnung sogar an Dortmund vorbei auf Rang drei und qualifizierten sich sensationell zum ersten Mal für die Champions League.
Salihovic rettete die TSG in Dortmund
Aber auch in Dortmund hatte Hoffenheim bereits ein unvergessliches Erlebnis. Vor sieben Jahren war das, ebenfalls am letzten Spieltag. Auch damals stand der BVB bereits als Vizemeister hinter Bayern München fest. Hoffenheim auf Rang 17 war dagegen so gut wie abgestiegen. Die Dinge nahmen zunächst auch den erwarteten Verlauf, der damalige Borusse Robert Lewandowski brachte die Hausherren früh in Führung (6.). Doch in einer dramatischen Schlussphase drehte die TSG die Partie durch zwei eiskalt verwandelte Elfmeter von Sejad Salihovic (83. und 87.) auch dieses Spiel und schob sich noch an Düsseldorf vorbei auf den Relegationsplatz. Um sich später gegen den Zweitligadritten Kaiserslautern durchzusetzen und doch noch die Klasse zu halten.
Kein Wunder also, dass die Hoffenheimer mit berechtigten Hoffnungen gen Dortmund reisen.
