Jan-Lennard Struff mit dem 6:4, 6:1 gegen Michail Pervolarakis und die French-Open-Sieger Kevin Krawietz/Andreas Mies (Coburg/Köln) mit dem 3:6, 6:3, 17:15 gegen Stefanos Tsitsipas/Pervolarakis im Doppel holten die Punkte für die Mannschaft von Teamkapitän Boris Becker. Zverev verlor sein Einzel gegen Tsitsipas nach einer streckenweise desolaten Leistung mit 1:6, 4:6. Zverev ignorierte dabei Boris Becker, beschimpfte seinen Vater ("Halt die Klappe, was zum Teufel redest du da"), warf seinen Schläger durch die Gegend - und stand am Ende doch wieder als Verlierer da. "Ich verstehe es nicht, ich kann nicht aufschlagen", sagte er nach seinem Match. Eine Quote von weniger als 50 Prozent und erneut zehn Doppelfehler trieben den 22-Jährigen zur Raserei. Insgesamt summiert sich die Zahl seiner Doppelfehler aus den ersten beiden Matches auf 24.
"Ich vertraue meinen Jungs", sagte unterdessen Becker nach dem Doppel, in dem Krawietz/Mies im Champions Tiebreak schon mit 0:5 zurückgelegen hatten. "Ich muss ehrlich sagen, da habe ich ein bisschen gebetet", gab Becker zu. Das deutsche Doppel wehrte sechs Matchbälle der Griechen ab und machte das Match mit dem zweiten Matchball nach 1:40 Stunden zu. "Dabei hab ich den ganzen Samstag krank im Bett gelegen", sagte Krawietz, der es als "unglaubliche Ehre" bezeichnete, "neben der Legende Boris Becker auf der Bank sitzen zu dürfen".
Der ATP Cup wird bis zum 12. Januar in Brisbane, Perth und Sydney ausgetragen. Es geht um ein Preisgeld von 15 Millionen US-Dollar, die Profis können zudem Punkte für die Weltrangliste sammeln. Deutschland spielt in der Gruppe F am Dienstag sein letztes Vorrundenspiel gegen Kanada. Die Gruppenersten und zwei besten -zweiten ziehen ins Viertelfinale ein, das ebenso wie Halbfinale und Finale komplett in Sydney gespielt wird.