2. Bundesliga

VfB Stuttgart: Präsident wirbt für Adrion im Aufsichtsrat

Vogt über neuen Trainer, Investor und Buchwald

VfB-Präsident wirbt für Adrion im Aufsichtsrat

Will nichts überstürzen: VfB-Präsident Claus Vogt.

Will nichts überstürzen: VfB-Präsident Claus Vogt. picture alliance

Und die waren mit der Entlassung von Trainer Tim Walter und der Installation von Pellegrino Matarazzo als dessen Nachfolger in jedem Fall bewegt, wenngleich Vogt als e.V.-Präsident und Aufsichtsratschef der AG logischerweise operativ in diesen Themen nicht mitwerkelt. "Die Entscheidung treffen ja die sportlich Verantwortlichen schon sehr selbständig, auch wenn man natürlich die Information bekommt. Wir stehen voll dahinter", stärkt der 50-Jährige dem AG-Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger und Sportdirektor Sven Mislintat den Rücken. Allzu eng war und ist Vogt an den Profis nicht dran, darum will er sich auch zur Walter-Entlassung nicht groß einlassen: "Es wäre unfair, wenn ich etwas dazu sagen würde." Den neuen Mann kenne er nicht persönlich, doch "er hat gute Arbeit geleistet, was man so aus Hoffenheim hört". Ob Vogt ins Trainingslager nach Marbella (Spanien) reist, lässt der Unternehmer offen: "Ich bin noch am Überlegen, es ist noch nicht entschieden."

"Wir haben ein Vakuum im Aufsichtsrat durch das Rausgehen von Guido Buchwald"

Genau wie die Frage, ob Rainer Adrion künftig eine Rolle im Verein spielt. Der 66-Jährige hatte Vogts Kampagne öffentlich unterstützt. "Wir haben ein Vakuum im Aufsichtsrat durch das Rausgehen von Guido Buchwald. Wir haben immer gesagt, wir müssen die Sportkompetenz im Aufsichtsrat erweitern. Da könnte Rainer Adrion eine mögliche Person sein, da gibt es aber auch viele andere", so der Präsident auf kicker-Nachfrage. Adrion trage die VfB-DNA im Herzen, sei in Cannstatt geboren, habe beim VfB gespielt, sei dort und beim DFB Jugendbereich und habe das notwendige Alter und die Erfahrung, um ins Kontrollgremium zu gehen. Doch was ist mit Klub-Ikone Buchwald, der nach einem Streit mit dem Aufsichtsratskollegen Wilfried Porth (Daimler) die Segel strich? "Ich weiß zu wenig, wie die Situation tatsächlich war. Ob man das kitten kann, weiß ich nicht, das müsste man die Beteiligten fragen." Gut möglich, dass Vogt das Thema auf der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates im Januar anschneidet.

"Für uns wird das Wichtigste sein, das Anspruchsdenken zu managen"

Definitiv auf den Tisch kommen wird dann auch die Frage nach einem zweiten Investor. Ob nun, auf Rang drei in der zweiten Liga stehend, der richtige Zeitpunkt ist, weitere Anteile zu veräußern? "Aus strategischer Sicht kann das sinnvoll sein, aus finanzieller Sicht ist es ja immer sinnvoll, sich Geld reinzuholen. Ob das der richtige Zeitpunkt ist, ist eine gute Frage. Diese Gespräche müssen wir aber erstmal führen", wirbt Vogt um Zurückhaltung. Überhaupt ein gutes Stichwort, denn als derjenige, der Geduld vorlebt und einfordert möchte der gebürtige Nürtinger auch als Klubchef wirken. "Für uns wird das Wichtigste sein, das Anspruchsdenken zu managen", sagt Vogt. Tritt nun trotz Trainerwechsel der worst case ein, nämlich das Verpassen des Aufstiegs, "gehen die Diskussionen wieder los. Das ist nicht nur beim VfB Stuttgart so. Aber wir sind guten Mutes".

Benni Hofmann

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