kicker

Auto und Winterurlaub: So klappt die Fahrt sicher

Winterreifenpflicht, Schneeketten, Auto-Ausrüstung

Auto und Winterurlaub: So klappt die Fahrt sicher

Winterurlaub mit dem Auto: Skier und Snowboards sind in einer Dachbox am besten untergebracht.

Winterurlaub mit dem Auto: Skier und Snowboards sind in einer Dachbox am besten untergebracht. Ergo

Für viele geht es spätestens nach den Weihnachtsfeiertagen ab in Richtung Winterurlaub. So erwünscht der Schnee auf der Piste ist, so problematisch kann er aber auf der Straße werden. Überraschend kommt so ein Wintereinbruch selten - wer mit dem Auto in die Skiferien startet, sollte sich also rechtzeitig über die zu erwartenden Wetterverhältnisse informieren. "Wer ins Ausland fährt, muss unter Umständen andere Bestimmungen für die Ausstattung im Auto beachten", sagt Kfz-Experte Frank Mauelshagen von der Ergo-Versicherung zudem. Die wichtigsten Zielgebiete und ihre Winterreifen-Vorschriften im Überblick:

Winterreifenpflicht: Wo - und wie?

Deutschland: Bei uns besteht eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass man bei winterlichen Straßenverhältnissen - bei Eis, Glätte, Schneematsch oder Schnee also - nur mit Reifen fahren darf, die eine M+S-Kennzeichnung aufweisen. Neue Winterreifen ab Produktionsdatum Anfang 2018 müssen das Bergpiktogramm mit Schneeflocke tragen. Ältere M+S-Reifen haben laut Automobilclub von Deutschland (ACE) noch bis zum 30.09.2024 Bestandschutz. Spikes sind in Deutschland verboten.

Österreich: Auch Österreich kennt die situative Winterreifenpflicht für Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen. Die Winterreifen (M+S, M&S oder M.S) müssen eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern aufweisen. Als Alternative auf durchgehend verschneiten oder vereisten Fahrbahnen sind alternativ Schneeketten auf den Antriebsrädern erlaubt. Winterurlauber müssen sich darauf einstellen, dass das Befahren mancher Strecken bei oder nach starken Schneefällen nur mit Schneeketten erlaubt ist.

Schweiz: Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es hier nicht. Es ist der Eigenverantwortung des Autofahrers überlassen, für geeignete Bereifung zu sorgen. "Bei Behinderung des Verkehrs droht allerdings eine Geldbuße", heißt es bei der Dekra, "bei einem Unfall mit Sommerbereifung kann auf den Autofahrer eine Mithaftung zukommen". Bei besonders winterlichen Straßenverhältnissen können die Behörden zudem durch entsprechende Beschilderung eine Schneekettenpflicht anordnen.

Italien: Hier ist die Situation kompliziert, da landesweit uneinheitlich. Wichtig: Auf der Brennerautobahn A22 bis Affi gilt vom 15. November bis zum 15. April eine allgemeine Winterreifenpflicht, im Aostatal vom 15. Oktober bis zum 15. April. Südtirols Straßen dürfen bei winterlichen Verhältnissen nur mit Winterreifen befahren werden. In anderen Provinzen gibt es wiederum keine Winterreifenpflicht. Allerdings können die regionalen Behörden Winterreifen situationsabhängig vorschreiben, dies gilt auch für Schneeketten.

Frankreich: Wie in der Schweiz gibt es keine allgemeine Winterreifenpflicht. Bei Bedarf schreiben die Behörden aber Winterreifen oder Schneeketten durch entsprechende Beschilderung vor. Winterreifen benötigen eine Mindestprofiltiefe von 3,5 Millimetern.

Slowenien: Vom 15. November bis zum 15. März ist eine generelle Winterreifenpflicht zu beachten. Statt Winterreifen sind auch Ganzjahresreifen erlaubt, die Mindestprofiltiefe muss 3 Millimeter betragen. Auch Schneeketten auf Sommerreifen (Mindestprofiltiefe 3 Millimeter) werden als Alternative toleriert.

Sand, Schaufel und warme Kleidung

Die empfehlenswerte Winterausstattung des Autos geht aber über die Bereifung hinaus. Um für den Fall eines eventuellen Steckenbleibens gerüstet zu sein, ist es sinnvoll, auch Utensilien wie etwas Sand, eine Schaufel und warme Kleidung samt Handschuhen parat zu haben.

Skier und Snowboards sind am besten in einer Dachbox oder auf einem entsprechenden Träger untergebracht. Wenn sie schon im Fahrzeuginneren mitfahren, müssen sie so sicher verstaut sein, dass sie im Falle einer starken Bremsung oder eines kritischen Fahrmanövers nicht verrutschen oder gar den Abflug machen - das schiere Gewicht und vor allem die scharfen Stahlkanten können zu üblen Verletzungen führen oder zumindest die Inneneinrichtung des Autos zerkratzen.

Scheibenwischer-Check gegen Blindflug

Auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Schneematsch und Streusalz verschmutzen die Scheibe im Nu. Vor Fahrtantritt sollten daher die Scheibenwischer auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden. Gleiches gilt für das Scheibenwischwasser: Ist der Füllstand zu niedrig oder fehlt Frostschutzmittel, kann die Urlaubsfahrt zum gefährlichen Blindflug werden und enden, noch bevor sie richtig begonnen hat.

ule