Bundesliga

Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt: "Stärker als letzte Saison"

Das offizielle Ziel heißt erneut Europa

Kohfeldt: "Stärker als letzte Saison"

Europa im Blick: Florian Kohfeldt und Werder Bremen.

Europa im Blick: Florian Kohfeldt und Werder Bremen. imago images

Trainer Florian Kohfeldt ergänzte: "Dieses Gefühl wurde mir während der Vorbereitung auch von der Mannschaft vom ersten Tag an vermittelt: Klar wollen wir das!" Die Ansage des Coaches: "Wir haben es geschafft, den gesamten Verein aus der Situation zu befreien, mit Mittelmaß zufrieden zu sein."

Sein Team schätzt der Fußballlehrer dabei "stärker ein als letzte Saison". Denn: "Den Wert, nahezu alle Spieler behalten zu haben, die wir behalten wollten, sollte man nicht unterschätzen. Dazu haben wir uns mit Niclas Füllkrug und Ömer Toprak punktuell dort verstärkt, wo die Besetzung vielleicht noch nicht optimal war." Daraus nun eine automatisch erhöhte Wahrscheinlichkeit aufs Erreichen des internationalen Wettbewerbs abzuleiten, sei jedoch ein Trugschluss, warnt Kohfeldt: "Auch die Liga insgesamt ist stärker geworden. Es wird deshalb für uns nicht einfacher als vergangenes Jahr." Zudem sei "uns allen bewusst, dass andere über deutlich größere finanzielle Möglichkeiten verfügen. Aber irgendwie wollen wir uns damit nicht abfinden."

Passend dazu modifiziert Baumann die Zielsetzung so: "Wir müssen nicht nach Europa, aber wir wollen unbedingt." Der Druck sei dabei "letztes Jahr deutlich größer gewesen", findet der Geschäftsführer. "Damals hat niemand so genau gewusst, ob wir wirklich in diesem Bereich mitspielen können. Das hat die Mannschaft dann eindrucksvoll bewiesen. Jetzt empfinden wir angesichts unserer eigenen Zielsetzung keinen Druck, sondern einfach Vorfreude. Wir gehen mit sehr viel Lust und Begeisterung in die Saison." Vor zwölf Monaten, so Baumann, sei das Saisonziel Europa zwar "bei sehr vielen Spielern" ohnehin schon fest im Kopf verankert gewesen, "diesmal aber bei allen. Wir müssen es keinem mehr vorgeben, das ist ein maßgeblicher Unterschied."

Kohfeldt versprüht Zuversicht

Dass sich Werder angesichts seiner hohen Ambitionen nun gleich zu Beginn gegen Düsseldorf selbst unter Zugzwang setzt, steht außer Frage. Zugleich mahnt Kohfeldt: "Auftaktspiele sind immer etwas Spezielles. Da gibt es in dem Sinne keinen Favoriten, weil jeder erst sehen muss, wo er steht." Grundsätzlich aber versprüht der Coach nach der Vorbereitung große Zuversicht: "Wir sind eingespielt, haben deshalb in den Aktionen eine größere Freiheit auf dem Platz als vor einem Jahr. Das gibt ein gutes Gefühl."

Augustinsson muss weiter pausieren

Allein personell bleiben ein paar Bauchschmerzen: Linksverteidiger Ludwig Augustinsson kann schon seit Wochen nur individuell trainieren, die diagnostizierte "Belastungsreaktion" rund ums linke Knie machte sich nach einem kürzlichen Härtetest erneut bemerkbar. "Es gibt keine neue Diagnose", erläutert Kohfeldt, "zugleich lässt sich nicht vorhersagen, wie lange es dauert." Da auch Sebastian Langkamp (Faserriss) und Milos Veljkovic (Zehen-OP) weiter auf Eis liegen, agiert Werders Viererkette bis auf weiteres mit dem letzten Aufgebot. Die Bemühungen um einen weiteren Außenverteidiger sowie einen Mittelfeldspieler laufen bekanntlich. Zu konkreten Namen, etwa den von der Bild gehandelten Schalker Nabil Bentaleb, äußern sich die Verantwortlichen wie üblich nicht. Ob Baumann auch auf den genannten Positionen ein ähnlicher Coup gelingt wie jüngst mit Innenverteidiger Toprak? Dann würde das große Saisonziel Europa umso greifbarer.

Thiemo Müller