Formel 1

7. Sieg in Folge - Vettel knackt Schumachers Rekord!

Grand Prix von Abu Dhabi: Alonso auf P5 - Räikkönen im Pech

7. Sieg in Folge - Vettel knackt Schumachers Rekord!

Einsam im Sonnenuntergang: Sebastian Vettel fuhr ein überlegenes Rennen in Abu Dhabi.

Einsam im Sonnenuntergang: Sebastian Vettel fuhr ein überlegenes Rennen in Abu Dhabi. Getty Images

Im 17. von 19 Saisonrennen knackte Vettel eine weitere Bestmarke von Rekordweltmeister Schumacher. Der 44-jährige Kerpener hatte 2004 die ersten sieben Rennen der Saison und insgesamt 13 gewonnen. Shooting-Star Vettel feierte nun ebenfalls seinen siebten Sieg in Folge und kann seine beeindruckende Serie bei den Rennen in Austin (USA) und beim Saisonfinale in Sao Paulo (Brasilien) noch ausbauen und den Schumacher-Rekord der Saison-Triumphe einstellen.

Der legendäre Alberto Ascari gewann in den 50er Jahren sogar neun Rennen in Folge - allerdings nicht in einem Jahr. Der Italiener holte die ersten sechs Siege 1952 und weitere drei in der darauffolgenden Saison. Vettel hat weiter die Chance, dieses Kunststück als erster Formel-1-Pilot in einem Jahr zu schaffen.

Vettel war einmal mehr derart überlegen, dass die Konkurrenz fast verzweifeln müsste. Der zweitplatzierte Webber hatte im Ziel eine halbe Minute Rückstand auf den Champion. Hinter dem Australier und Rosberg landeten Romain Grosjean (Lotus), Fernando Alonso (Ferrari), Paul di Resta (Force India) und Lewis Hamilton (Mercedes) auf den Plätzen. Adrian Sutil im Force India kam auf den 10. Platz, Nico Hülkenberg verpasste nach einer Durchfahrtstrafe als 14. die Punkteränge.

Herber Rückschlag für Kimi Räikkönen

Im Kampf um die Vizeweltmeisterschaft erlitt der Finne Kimi Räikkönen einen schlimmen Rückschlag. Nach seiner Disqualifikation im Qualifying und dem Start vom Ende des Feldes war das Rennen für den Lotus-Piloten nach einem Crash mit Guido van der Garde schon in der ersten Runde beendet. Ferrari-Pilot Fernando Alonso geht nun mit 34 Punkten Vorsprung in die abschließenden beiden Rennen.

Der Rennverlauf

Beide Red Bull erwischten in der ersten Startreihe keinen guten Start und gerieten sofort unter Druck der dahinter platzierten Mercedes. Während Vettel an seinem Teamkollegen vorbeizog und eine hauchdünne Führung in die erste Kurve retten konnte, verlor Polesetter Webber nicht nur den Platz an der Sonne, sondern musste sich von Rosberg überholen lassen.

Im Hinterfeld wurde es eng, doch die Piloten kamen dank der Auslaufzone auf der letzten Rille um die Eingangskurve. Lediglich Räikkönen musste nach einer Berührung mit van der Garde seinen Lotus mit Aufhängungsschaden abstellen.

Zum Thema

Vettel zog mit einer überzeugenden Vorstellung an der Spitze weg. Dahinter verteidigte sich Rosberg mit überraschend wenig Mühe gegen Webbers Red Bull, der aber offenbar mit technischen Problemen am KERS zu kämpfen hatte. Von hinten machte Grosjean im Lotus Druck. Bereits nach wenigen Runden war der Franzose an Hülkenberg und Hamilton vorbei und setzte sich hinter Webber fest.

Bereits nach acht Runden begannen die Boxenstopps, was das Feld gründlich durcheinander wirbelte. Die Konstante im Rennen blieb allerdings Vettel. Teilweise fuhr der alte und neue Weltmeister in einer anderen Liga und nahm dem Rest des Feldes circa zwei Sekunden pro Umlauf ab. Nicht einmal ein Reifenwechsel kostete dem Heppenheimer den Spitzenplatz. Auf den zu dieser Zeit direkten Verfolger Massa hatte er vor dem Stopp bereits fast 30 Sekunden Vorsprung. Nach dem Stopp zog der Weltmeister noch einmal an und hatte, nachdem das Feld Stopp-bereinigt war, eine Ewigkeit von 25 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Webber, der sich mit einem sauberen Manöver an Rosberg vorbei auf P2 gequetscht hatte.

Grand Prix von Abu Dhabi 2013

Für Spannung sorgte Mitte des Rennens vor allem Sutil, der seinen Force India mit dem ersten Reifensatz um den Kurs prügelte. Dabei hielt er Massa, Hamilton, Hülkenberg und Alonso auf, die aber nicht genug Geschwindigkeitsüberschuss hatten, um Sutil zu überholen. Rundenlang tobte der Kampf um die Plätz fünf bis neun. Doch Sutil hatte mit den nachlassenden Pneus nur stumpfe Waffen zur Verfügung. Schließlich musste er die Konkurrenten nach großem Kampf ziehen lassen.

Vettel dreht einsam seine Kreise

Vorne schien alles klar zu sein. Vettel dominierte das Feld nach Belieben und hielt einen konstanten Abstand von einer knappen halben Minute. Webber seinerseits konnte sich bequem vor Rosberg und Grosjean halten. In dieser Reihenfolge ging es in die zweite Runde der Boxenstopps. Dabei kassierte der unglückliche Hülkenberg eine Durchfahrtsstrafe wegen eines "Unsafe Release", was ihm eine richtig gute Platzierung kostete.

Nachdem sich das Feld nach der zweiten Runde der Reifenwechsel wieder sortiert hatte, wurde die Überlegenheit Vettels in Zahlen manifestiert. Um die 40 Sekunden Vorsprung vor dem Teamkollegen und dem Rest der Welt hatte der Titelverteidiger und wurde von der aufgeregten Box über Funk immer wieder eingebremst. Eine Anweisung, die Vettel nur äußerst unwillig und nicht immer befolgte. Auch dahinter schien der Kuchen verteilt zu sein. Webber, Rosberg und Grosjean hatten sich mit konstanten Abständen auf Rang zwei bis vier eingerichtet.

Alonso auf Kollisionskurs mit Vergne

Für eine Schrecksekunde sorgten in der 45. Runde Vergne und Alonso. Als der Ferrari vom Reifenwechsel zurück auf die Strecke kam, übersah er Vergne fast, es wäre beinahe zur Kollision gekommen. Im letzten Moment zog der Franzose den Toro Rosso weg und verhinderte Schlimmeres.

Mit den spät aufgezogenen weichen Reifen machte sich der Spanier noch einmal auf die Jagd und holte sich im Finale Hamilton, der das ganze Rennen über mit technischen Problemen zu tun hatte und di Resta, der nur einen Stopp auf dem Konto hatte, und mit extrem schlechten Reifen unterwegs war. Mit Platz fünf holte der Spanier damit das Beste raus, was für den Ferrari möglich war.