Schweinfurt hatte seine letzte Partie am 17. Oktober bei Aschaffenburg (0:2) bestritten. Coach Tobias Strobl tauschte im Vergleich dazu viermal durch: Für Ramser, Cekic, Danhof und Maier liefen Bilick, Fery, Thomann und Marinkovic auf.
Schalke-Coach Manuel Baum nahm nach dem 1:1 gegen Stuttgart gleich acht Änderungen vor: Fährmann, Mendyl, Stambouli, Ibisevic, Schöpf, Bentaleb, Skrzybski und Raman ersetzten Rönnow, Sané, Oczipka, Mascarell, Harit, Bozdogan, Uth und Paciencia.
Tribünengast Huub Stevens sah in der Anfangsphase ein Spiel auf ein Tor - und zwar auf das der Schalker. Die Schweinfurter starteten wie von der Tarantel gestochen, auch sie wussten, dass S04 gegen Pressing im Normalfall kein Mittel findet. Der verunsicherte Thiaw verursachte eine Ecke, indem er das Leder statt zu Fährmann ins Toraus beförderte. Böhnlein stand am langen Pfosten frei, traf aber per Kopf nur das Außennetz, obwohl die Ecke weit offen war (4.).
Und so ging's weiter auf dem holprigen Geläuf in Gelsenkirchen. Schweinfurt erzwang die Fehler und bekam die Chancen. Jabiri (9.) und Laverty (21.) brachten Fährmann in die Bredouille, der Keeper erreichte aber als einziger Schalker in der ersten halben Stunde Normalform und entschärfte die kitzligen Situationen.
Und Schalke? Brachte den Ball kaum über die Mittellinie, geschweige denn in die Nähe des Strafraums der "Schnüdel". Erst in der 25. Minute das erste Lebenszeichen der Abteilung Attacke: Mendyl setzte sich auf links mit Power durch und passte flach nach innen. Etwas unverhofft kam der Ball durch zu Ibisevic, der aber zu überrascht war und das Leder neben das Tor setzte.
Thomann versetzt Thiaw - dann dreht Schalke auf
Die Knappen hatten sich gerade ein wenig erholt, da wurden sie in der 37. Minute eiskalt ausgekontert. Schalke verlor im Aufbau mal wieder leichtfertig den Ball, Marinkovic verlängerte das Leder mit dem Fuß weiter in den Lauf von Thomann - und der ließ Youngster Thiaw alt aussehen. Mit einem Haken verschaffte er sich Luft und überwand Fährmann mit einem platzierten Linksschuss ins lange Eck.
Die Schalker Reaktion folgte schnell und heftig. Der Favorit erwachte nun aus dem Tiefschlaf und machte sich bereit zum Doppelschlag. Ibisevic nutzte ein Zuspiel von Skrzybski im zweiten Anlauf und behielt allein vor dem Tor die Nerven (39.). Nur fünf Minuten später gelang das Zusammenspiel erneut: Ibisevic legte das Leder in den Lauf von Skrzybski, der von halbrechts aber an der Latte scheiterte. Schöpf setzte jedoch beim Abpraller nach und brachte den Ball zum 2:1 durch die Beine von Zwick im Tor unter.
Doch Schalke nahm den Verve nicht mit in die zweite Hälfte. Schweinfurt ließ nicht locker, setzte den Bundesligisten weiter unter Druck. Nur Schöpf zeigte sich nochmals, Zwick war beim starken Abschluss des Österreichers aber auf dem Posten (58.).
Fährmann hält den Elfmeter regelwidrig - den Rest macht Schöpf
In der 72. Minute kam sie aber, die ganz dicke Chance zum erneuten Ausgleich. Sané rang Jabiri beim Luftkampf im Strafraum nieder, traf ihn auch am Kopf - der Schweinfurter ging zu Boden. Beim fälligen Elfmeter von Suljic ahnte jedoch Fährmann das richtige Eck und parierte. Mit beiden Füßen auf der Linie stand der S04-Keeper jedoch keineswegs, ein Videoreferee ist allerdings in der ersten Pokalrunde nicht im Einsatz.
Es dauerte bis zur 81. Minute, ehe die Knappen doch noch den Sack zumachten. Der auffällige Schöpf schoss nach einer verunglückten Klärungsaktion von Ramser sehenswert aus 18 Metern ein (81.). In der 86. Minute legte der Österreicher dann noch für Raman auf, der mit dem 4:1 noch etwas für sein Selbstvertrauen tat.
Auf wen Schalke in der 2. Runde treffen wird, entscheidet sich schon demnächst. Gelost wird am 8. November ab 18.30 Uhr im Rahmen der ARD-Sportschau.