Mit Anpfiff der Partie zwischen Atalanta Bergamo und Lazio Rom war bereits jedem klar, dass es bei diesem Duell mit größter Wahrscheinlichkeit Tore geben wird - schließlich trafen hier die beiden besten Offensivreihen der Serie A aufeinander (74 Treffer zu 60 Treffer).
Und siehe da: Beide Mannschaften wurden ihrem Ruf vom Start weg gerecht. Es gab starke Kombinationen, tolle Aktionen, überragende Zweikämpfe und vor allem Chancen am Fließband. Die höhere Effizienz legten allerdings zunächst die Biancelesti an den Tag - mit gütiger Mithilfe: Denn nach einem Vorstoß über Lazzari war es Atalanta-Verteidiger de Roon, der den Ball vor dem lauernden Jony ins eigene Gehäuse bugsierte (5.). Nur sechs Minuten später traf ein bestens aufgelegter Milinkovic-Savic überragend links oben ins Eck (11.).
Die heimischen Lombarden verzweifelten derweil diverese Male am starken römischen Torwart Strakosha - wie etwa Papu Gomez (28.) oder auch Malinovskyi (30.). Auf der anderen Seite hätte aber auch Top-Stürmer Immobile das eine oder andere Tor verbuchen können (26., 28., 32.).
Gosens zeigt sein Können
Kurz vor der Pause meldete sich Bergamo dann aber doch noch mit dem 1:2-Anschluss zurück im Spiel: Nach einer präzisen Hateboer-Flanke traf der Deutsche Gosens äußerst überzeugend mit dem Kopf (38.) - und bestätigte damit abermals seine Leistungsträger-Rolle in diesem offensivfreudigen Kader. Im Vorfeld der Partie hatte sich der Schalke-Fan im Gespräch mit DAZN übrigens auch noch über die aktuelle Zeit geäußert - und mit seinem 1:2-Treffer sein Konto auf nunmehr acht Tore und sechs Vorlagen aufgestockt.
Der pure Wille und der leere Tank
Zu früh gefreut: Sergej Milinkovic-Savic hat überragend zum 2:0 getroffen - und am Ende doch mit Lazio Rom in Bergamo verloren. imago images
Mit seinem Treffer legte Gosens zugleich den Grundstein für eine komplett von Atalanta dominierte zweite Hälfte. Denn hier immer müder werdende Römer wurden von Bergamos Mannschaft kontinuierlich unter Druck gesetzt, bis der Druck zu groß wurde. So traf der Ukrainer Malinovskyi zunächst mit einem brachialen Geschoss unter die Latte zum absolut verdienten 2:2 (66.), ehe Palomino nach einem Torwartfehler von Strakosha per Kopfball den 3:2-Siegtreffer verbuchte (80.). Bei konsequenterer Chancenverwertung wäre gar noch ein 4:2 drin gewesen.
In jedem Fall verzeichnete Atalanta am Ende einen verdienten Dreier, mit dem die Lombarden Rang 4 vor der weiterhin sechs Punkte dahinter liegenden Roma (2:1 gegen Sampdoria Genua) untermauerten. Lazio dagegen erlitt einen Rückschlag im eigentlich engen Meisterschaftsrennen mit Juve.