2. Bundesliga

0:5-Klatsche! St. Pauli stürmt den neuen Tivoli

Überblick: KSC-Fehlstart perfekt - Union bleibt ganz oben

0:5-Klatsche! St. Pauli stürmt den neuen Tivoli

Marius Ebbers

Einer der Spielverderber am Tivoli: Marius Ebbers (li.) traf doppelt an alter Wirkungsstätte. imago

Es war alles vorbereitet für die große Aachener Fußball-Party im Montagabendspiel. Zur Einweihung des neuen Tivolis vor 32.900 Zuschauern kam auch ein attraktiver Gegner - doch dass sich St. Pauli als ein derart schlechter Gast erweisen würde, hätten wohl die größten Pessimisten bei der Alemannia nicht für möglich gehalten. Das Seeberger-Team hatte zunächst zwei gute Chancen, doch dann schlug der ehemalige Alemannia-Stürmer Marius Ebbers in der 24. und in der 28. Minute gleich zweimal zu. Und die Kiez-Kicker hatten noch lange nicht genug. Naki und mit Florian Bruns ein weiterer "Ehemaliger" per Foulelfmeter brachten den neuen Tivoli schon zur Pause endgültig zum Schweigen. Aachen hatte in der zweiten Hälfte nichts mehr Entscheidendes zuzusetzen - und so setzte der neue Tabellenführer aus Hamburg den Schlusspunkt. Der eingewechselte Hennings machte mit dem 0:5 die Blamage perfekt.

Viel Mühe für Lautern - TuS dreht ein 0:2

Kaiserslautern entführte am Sonntagnachmittag alle drei Punkte aus Ahlen, hatte aber ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Der FCK begann stark, ging verdient in Front. Die Pfälzer hatten auch in der Folge die Kontrolle über die Partie, gestatteten Ahlen aber vereinzelte Großchancen. Rot-Weiss traf unter anderem vor der Pause zweimal die Latte. Lautern geriet in der zweiten Hälfte immer stärker unter Druck, wehrte sich aber mit Geschick und Glück gegen den Ausgleich. Ahlen musste die Schlussphase zudem in Unterzahl bestreiten und verlor etwas unglücklich mit 0:1.

Matchwinner: TuS-Angreifer Shefki Kuqi im Kopfball-Duell gegen Bielefelds Mijatovic.

Matchwinner: TuS-Angreifer Shefki Kuqi im Kopfball-Duell gegen Bielefelds Mijatovic. picture alliance

Rückschlag für Bielefeld in einem Schlagerspiel in Koblenz! Die Arminia hatte vor dem Seitenwechsel klare Feldvorteile und die besseren Gelegenheiten - Fort scheiterte am Pfosten -, schlug aber kein Kapital aus der Überlegenheit. Nach der Pause wurde Koblenz stärker, das Tor ging aber zu diesem Zeitpunkt überraschend aufs Konto der Arminen. Bielefelds Trainer Gerstner brachte dann mit Janjic auch noch genau den richtigen Mann. Der Joker kam, sah und stach. Doch die TuS bewies enorme Moral und drehte das Spiel in den letzten zehn Minuten. Gefeierter Held war Shefki Kuqi, der mit seinem zweiten Treffer die drei Punkte sicherte.

Fehlstart von Augsburg

Die aufstiegsambitionierten Augsburger kommen nicht in die Gänge, mussten beim ersten Auftritt im neuen Stadion Punkte abgeben. Durch eine Einzelleistung von König führte RWO in Augsburg zur Pause etwas glücklich. Die Fuggerstädter waren bemüht, scheiterten aber am mangelnden Durchsetzungsvermögen und Pirson. Kurz nach dem Wechsel war der RWO-Keeper aber machtlos, als Szabics den ersten Augsburger Treffer im neuen Stadion erzielte. Und die Fuggerstädter nutzten die Fehler in Oberhausens Abwehr weiter, drehten verdientermaßen die Partie. Doch RWO konnte sich diesmal auf König verlassen, der seinen Auftritt krönte.

Die "Alte Försterei" glänzt dank Union

Im ersten Zweitligaspiel in der runderneuerten "Alten Försterei" dauerte es am Samstag eine ganze Weile, ehe die 13.000 Zuschauer jubeln durften: Mit viel Glück senkte sich ein von Sieger unglücklich im hohen Bogen abgefälschter Schuss von Sahin ins Netz (76.). Dogan (84.) versuchte es kurz danach ebenfalls aus der zweiten Reihe, doch Ratajczak konnte den Gewaltschuss parieren. So blieb es beim knappen Erfolg der "Eisernen", der insgesamt verdient war, da Union die aktivere Mannschaft war. Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel bleibt Aufsteiger Union weiter obenauf.

Im zweiten Spiel hat Hansa Rostock einen Fehlstart in die neue Saison abwenden können: Eine Woche nach der 1:3-Auftaktniederlage in Bielefeld gewann das Team von Trainer Andreas Zachhuber dank Joker Bartels mit 2:1 gegen 1860 München. Bartels war erst sieben Minuten vor seinem Tor in der 78. Minute für Youngster Jänicke eingewechselt worden. Jänicke hatte bereits in der achten Minute "Löwen"-Keeper Kiraly getunnelt und das 1:0 erzielt, 1860 konnte jedoch durch Kapitän Lauth schon in der 19. Minute ausgleichen.

MSV vor dem Tor zu harmlos

Jiayi Shao gegen Adam Bodzek

Torschützen unter sich: Cottbus' Jiayi Shao (li.) gegen Duisburgs Adam Bodzek. imago

Im Topduell am Freitagabend kam der MSV Duisburg nicht über ein 2:2 (1:1) gegen Energie Cottbus hinaus. Die Mannschaft von Trainer Peter Neururer war in einem gutklassigen Zweitliga-Duell über nahezu die gesamte Spieldauer das bessere Team, ließ aber vor dem Tor der Lausitzer zu viele Chancen liegen. Ganz anders Energie, das seine wenigen Möglichkeiten eiskalt nutzte und so einen Punkt aus dem Westen mitnahm.

Der SC Paderborn konnte sich am frühen Freitagabend über seinen ersten Sieg freuen. Der Aufsteiger besiegte den Karlsruher SC mit 2:0 (2:0). Die Badener hatten im ersten Durchgang mit zwei Aluminiumtreffern Pech, konnten aber im zweiten Abschnitt nichts mehr zusetzen. Mit nur einem Punkt hinkt der Bundesliga-Absteiger seinen eigenen Erwartungen hinterher.

Der 2. Spieltag

Die SpVgg Greuther Fürth schlug den FSV Frankfurt auch in dieser Höhe verdient mit 4:0 (1:0). Die Hessen präsentierten sich im Frankenland desolat und hätten sogar noch höher verlieren können. Das Möhlmann-Team vergab im ersten Durchgang etliche Chancen, machte dann aber nach der Pause relativ schnell den Sack zu. Für die SpVgg war es der erste Sieg, der FSV musste im zweiten Saisonspiel zum zweiten Mal als Verlierer den Platz verlassen.

Auch das Duell der Mokhtari-Brüder entschied der Greuther Fürther für sich. Youssef Mokhtari stellte mit seinem Führungstor die Weichen auf Sieg, Oualid konnte das Spiel der Frankfurter nicht an sich reißen.